Bildbearbeitung für Webmaster: Die Farbsysteme

Das HSB-Modell

HSB steht für die englischen Wörter Hue, Saturation, Brightness. Zu Deutsch: Farbton, Farbsättigung, Helligkeit.

Der Farbton zeigt die Grundfarbe an. Orange ist zum Beispiel ein Farbton, grün ein anderer. Die Sättigung zeigt an, wie kräftig eine Farbe ist. Grundfarben haben eine hohe Sättigung, Pastelltöne eine geringere, und Grautöne sind gänzlich ungesättigt. Die Helligkeit schließlich zeigt an, wieviel Weiß- oder Schwarzanteile eine Farbe besitzt.

Das HSB-Modell ist wohl dasjenige, das unserem natürlichen Farb-Empfinden am nächsten kommt. Computer verwenden daher bei Farbauswahl-Menüs in der Regel dieses Modell.

 

Das RGB-Modell

RGB steht für Red, Green und Blue. Zu Deutsch: Rot, Grün und Blau. Die gängigen Computer-Monitore wie auch die Fernseh-Bildschirme funktionieren nach diesem System.

Bei einem Monitor schießt eine Elektronenkanone unterschiedlich starke Ströme auf rote, grüne und blaue "Phosphorpünktchen". Diese Pünktchen können Sie übrigens sehen, wenn Sie Ihren Monitor mit einer Lupe betrachten. Die Kombination dieser winzig kleinen farbigen Lichtpunkte bewirkt im menschlichen Auge die Illusion eines Bildes.

Die Kombination von 100 Prozent Rot, 100 Prozent Grün und 100 Prozent Blau ergibt Weiß. Dieses System nennt sich daher ein "additives" Farbsystem.

 

Das CMY-Modell

CMY steht für Cyan, Magenta und Yellow. Zu Deutsch: Cyan, Magenta und Gelb. Erfunden wurde dieses Modell für die Druck-Industrie. "Warum?" werden Sie sich fragen. "Wo es doch bereits RGB gab?" Gute Frage. Um die Antwort zu verstehen, müssen Sie zuerst wissen, dass es zwei Sorten von Farben gibt: Transparente Farben und reflektierte Farben. Bei einem Diapositiv zum Beispiel leuchtet eine Lichtquelle durch das Bild hindurch. Der Profi spricht hier von einer Durchsicht-Vorlage. Bei einem Papierbild wird die Farbe vom Papier reflektiert. Der Profi nennt das eine Aufsicht-Vorlage.

Nun das Problem: Das RGB-Modell funktioniert tadellos bei Durchsicht; bei Aufsicht jedoch versagt es kläglich. Beispiel: Die Kombination "Rot und Grün" bewirkt auf Ihrem Monitor ein leuchtendes Gelb, auf Papier jedoch ein matschiges Braun.

Null Prozent von Cyan, Magenta und Gelb ergibt Weiß. Das CMY-System wird daher ein subtraktives Farbsystem genannt. Subtrahieren heißt wegnehmen. Je mehr man von jeder Farbe wegnimmt, desto heller wird das Resultat.

100 Prozent Cyan, 100 Prozent Magenta und 100 Prozent Gelb müssten theoretisch schwarz ergeben. In Wirklichkeit ergeben sie jedoch ein matschiges Braun-Violett. Der Grund liegt in der Unreinheit der Druckerfarben. Vor allem Cyan ist ein echtes Problem. Cyan-Druckerfarbe ist oftmals nur zu 70 Prozent effektiv, das heißt, zu 30 Prozent mit anderen Farben verunreinigt. Magenta und Gelb bringen es dagegen wenigstens auf 97 Prozent Effektivität.

Daraus ergeben sich weitreichende Konsequenzen:

  • Erstens: Eine Farbseparation für den Druck verlangt immer eine Korrektur des Cyan-Kanals.
  • Zweitens: Um beim Druck ein sauberes Schwarz hinzukriegen, müssen wir nicht mit drei, sondern mit vier Farben drucken. Als vierte "Farbe" wird Schwarz hinzugefügt. Daraus entsteht dann das CMYK-Modell...

 

Das CMYK-Modell

Was CMY bedeutet wissen wir ja schon. "K" steht für "Keine Ahnung, warum K für Schwarz steht". Spaß beiseite: Die Amerikaner (oder waren es die Briten?) haben "K" gewählt, damit man es nicht mit dem "Blue" des RGB-Systems verwechselt.

Mit CMYK haben wir zwar nicht ein perfektes Farb-System für die Druck-Industrie, aber immerhin ein brauchbares und verhältnismäßig wirtschaftliches.

 

Warum verwendet man nicht mehr als vier Druckfarben?

Antwort: Manchmal tut man das. Zum Beispiel könnte die Firma IBM ihren Firmenprospekt mit fünf Farben drucken lassen: Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz und als Zusatzfarbe ihr IBM-Blau. So eine Zusatzfarbe nennt sich im Englischen "Spot Color", im Vergleich zu den "Process Colors" des Vierfarben-Prozesses.

Es gibt auch einen Sechsfarben-Prozess, zum Beispiel das von Pantone entwickelte Hexachrome. Der Nachteil: Ziemlich teuer und wirklich nur dann zu empfehlen, wenn Farbtreue sehr wichtig ist.

Kunst-Reproduktionen werden mit bis zu 17 Prozess-Farben durchgeführt. Auch hier liegt der Nachteil auf der Hand: Nicht nur relativ teuer, sondern saumäßig!